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Wie man seine Schnürsenkel bindet…

Hättest du gedacht, dass du vielleicht schon dein ganzes Leben lang deine Schnürsenkel falsch gebunden hast? Gemäss dem kurzen TEDtalk von Terry Moore habe ich selber das tatsächlich schon seit immer falsch gemacht ;) – Naja, eigentlich will ich dich mit diesem Eintrag nicht dazu bewegen, es endlich richtig zu machen, sondern dich vielleicht einfach mal der Aufgabe zu stellen, deine Schuhe auf eine andere Art zu binden. Wie einfach fällt dir das? Ich muss mich auch jetzt, zwei Wochen später immer noch mächtig konzentrieren um meine Schuhe, auch wenn es nur eine kleine Abänderung des erlernten ist, mit dem „besseren“ Knoten zu binden. Wie oft, kommt es wohl vor, das wir manche Dinge im Leben immer wieder gleich angehen und gar nicht merken, dass es vielleicht einfacher oder sogar „besser“ gehen würde, wenn wir es mal auf eine andere Weise probieren würden. Zudem bin ich der festen Überzeugung, dass uns lebenslanges um- und erlernen fit im Hirn und Geist hält. Mein Grossvater hat mit knapp 85 Jahren vor kurzem nach wohl fast sechzig Jahren wieder angefangen Handorgel zu spielen. Du solltest mal sehen welche Freude es ihm bereitet, längst Vergessenes wieder neu zu Entdecken und neues zu Erlernen. Wirklich bewundernswert.

So aber jetzt: How to tie your shoes!

Kenne deine Kraftquellen

In den letzten Wochen ist mir wieder einmal wirklich bewusst geworden, wie wichtig es ist seine eigenen Kraftquellen zu kennen. Mit „Kraftquellen“ meine ich Personen, Dinge oder Tätigkeiten, bei denen man sich wieder neue Energie, Mut und Kreativität holen kann. Kraftquellen sind wohl für jeden Menschen an anderen Orten zu finden. Für mich sind es zum Beispiel Musik & Singen, ein entspannendes, heisses Bad oder ein gutes Gespräch mit einer Person, der ich mich voll und ganz öffnen kann oder ein halbstündiger Spaziergang. Falls du deine Kraftquellen noch nicht kennst, solltest du dir unbedingt einmal Gedanken machen bei welcher Tätigkeit oder unter welchen Umständen du innert kurzer Zeit voll aufblühst und wieder ein Lächeln auf deine Lippen gezaubert wird. Mach dir vielleicht sogar eine Liste wo du die wichtigsten Punkte aufschreibst, damit du sie immer zur Hand hast, wenn du mal wieder vergessen solltest, was dir gerade wirklich gut tun würde :) – Immer gut drauf zu sein gelingt wohl niemandem und ist vielleicht auch gar nicht nötig. Aber zu wissen wie man seine Stimmung jederzeit wieder anheben kann ist etwas sehr wertvolles!

 

Kel Amrun

Tanze für die aufgehende Sonne, in der Zeit, in der das Licht dieser Welt gestärkt werden will!

– Hülle Kel Amrun – Wid Danu

Was für ein Abend! Passend zum St. Patricks Day besuchte ich gestern Abend mit zwei Freunden ein irisches Konzert zusammengestellt aus drei schweizer Gruppen. Nachdem es zwei Stunden lang recht klassisch aber sehr schön losgegangen war, wurden wir nach einer kurzen Pause von einem ganz speziellen Musikgenuss überrascht. Die Gruppe Kel Amrun entführte uns mit Trommeln, Dudelsäcken, Flöten und diversen anderen Instrumenten in die mystischen Tiefen alter Gesänge. Zu Beginn noch irisch anmutend ging die Reise weiter durch diverse Länder des Nordens. Ein überwältigendes Erlebnis, bei dem zum Schluss nur noch wenig Leute übrig blieben, die nicht wie wild im Saal tanzten. Unbedingt mal reinhören!

Weitere Informationen findest du unter www.myspace.com/kelamrun oder www.facebook.com/kelamrun!

Spiritualität & Wissenschaft

Oft habe ich den Eindruck, dass sich unsere Welt in Wissenschaftler und spirituelle Menschen teilt. Für mich sind Wissenschaft und Spiritualität zwei Seiten der gleichen Medaille. Gemeinsam gibt es so viel zu entdecken.

The power of introverts

Kennst du das Gefühl, wenn du merkst, dass du mit einem Gedanken, einem Gefühl nicht der einzige Mensch bist? Heute morgen ist es mir mal wieder so gegangen, als ich Susan Cains TED-Vortrag angesehen habe. Sie spricht über ihre Erfahrungen die sie in ihrem Leben in Bezug auf extrovertierte und introvertierte Menschen. Sie bezeichnet sich selber als introvertiert und wie schwer es ihr zum Teil gefallen ist mit dem Leben klar zu kommen in Momenten wo von ihr verlangt wurde als Teamplayer funktionieren zu müssen. Einen Zustand den ich gut nachempfinden kann. Denn in unserer heutigen „Gemeinschaft“ (was ja schon das Wort sagt ;) werden wir hauptsächlich dazu erzogen Teamfähig, Gruppenorientiert und nach Aussen gerichtet zu sein. Natürlich sind das alles auch positive Eigenschaften, aber über all dem ging zu oft vergessen (durch die „Gemeinschaft“ aber auch den Einzelnen), dass es doch auch ganz normal und von Bedeutung sein sollte, auch in sich selber gekehrt sein zu können.

Ich mache mir oft selber vorwürfe, weil ich mich schwer tue mich in grossen Gruppen einzubringen, weil es mir oft wohler ist mit mir alleine als mit vielen Leuten um mich herum zu sein. Es kommt mir oft einfach „falsch“ vor. Aber ist genau das vielleicht nicht eine wundervolle Gabe? Es gibt wohl nichts wertvolleres als diesen inneren Quell der Fantasie und Inspiration anzapfen zu können und neue Ideen und Erkenntnisse in die Welt hinaus zu tragen.

TED Talks (www.ted.com) bieten eine wundervolle Möglichkeit die Welt einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Das Spektrum der Vorträge ist enorm und immer wieder faszinierend!

5 Rhythmen

Ich lobe den Tanz, denn er befreit den Menschen von der Schwere der Dinge. Er bindet den Vereinzelten in die Gemeinschaft ein.

Ich lobe den Tanz, der alles fordert und fördert, Gesundheit und klaren Geist und eine beschwingte Seele.

Tanz ist Verwandlung des Raumes, ist Verwandlung der Zeit des Menschen, der dauernd in Gefahr ist zu zerfallen, ganz Hirn, Wille oder Gefühl zu werden.

Der Tanz dagegen fordert den ganzen Menschen, der in seiner Mitte verankert ist, auf, von der Begehrlichkeit nach Menschen und Dingen und von der Dämonie der Verlassenheit im eigenen Ich loszulassen.

Der Tanz fördert den befreiten, den schwingenden Menschen im Gleichgewicht aller Kräfte.

Ich lobe den Tanz. O Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel mit dir nichts anzufangen.

– Augustinus

Als ich das erste mal in der kleinen Turnhalle in Winterthur gestanden bin, wusste ich mein Verstand nicht so recht, was er von den Dingen die um mich herum passierten halten sollte. Da tanzten Leute sich in tranceartige Zustände, andere Johlten, kreischten, lachten oder weinten. Einige hüpften herum, andere sassen oder standen einfach nur da. Aber alle schienen sie glücklich und fröhlich zu sein. Also begann auch ich mich im Takt der Musik zu bewegen. Sie holte mich sanft und langsam ab. Gab mir die Möglichkeit mich vom Alltag zu verabschieden und erst einmal zur Ruhe zu kommen. Ich liess mich fallen in diese wundervolle Entspanntheit.

Mit der Zeit und jedem weiteren Lied wurde der Takt schneller, die Töne lauter und intensiver und die Bewegungen des Körpers passten sich dem neuen Rhythmus an. Wurden ausgelassener und grösser. Immer mehr Raum benötigte ich für meine Bewegungen, bis mich meine Füsse durch den ganzen Raum tragen wollten. Schweiss klebte an meinem Körper und durchnässte meine Kleidung. Mein Atem schnell und tief. Glück stellte sich ein. Ich war im Tanz angekommen.

Ich habe mich nie wirklich damit beschäftigt, was die Idee oder die „Funktion“ der 5 Rhythmen ist. Aber ich habe mehr und mehr gespürt, wie wundervoll es sein kann seinen Gefühlen, Stimmungen und Gedanken im Tanz und zur Musik über den Körper Ausdruck zu geben. Ich durfte inzwischen zu der Musik von verschiedenen Lehrern tanzen und jedes Mal ist es wieder ganz neu und unerwartet. Mal ist es leicht und beschwingt, mal schnell und schweisstreibend, mal langsam und tiefgründig, mal chaotisch und schwer. Alle zweistündigen Tänze beginnen aber immer langsam und mit Ruhe, steigern sich dann zu einem Höhepunkt, ziehen sich dann mehr oder weniger zurück, bevor es zu einem weiteren, noch intensiveren Höhepunkt kommt, bevor die Geschwindigkeit und die Lautstärke langsam ausklingt und man gänzlich zur Ruhe kommen kann.

Inzwischen mache ich mir keine Sorgen mehr, was andere Leute wohl von mir denken, wenn ich während dem Tanzen diese oder jene Körperbewegung ausprobiere. 5 Rhythmen hat mir nicht nur geholfen meinen Körper und seine Bewegungen besser kennen zu lernen, sondern hat in den letzten Monaten auch geholfen mein Selbstbewusstsein zu stärken und mich im Umgang mit anderen Menschen unterrichtet. Es ist wundervoll seine Freude und Lust an der Körperbewegung mit anderen zu teilen. Egal ob Frau oder Mann, ob Jung oder Alt.

„Ich lobe den Tanz. O Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel mit dir nichts anzufangen.“

Mehr Infos zu den Veranstaltungen von Andreas Tröndle findest du unter www.tanzdichganz.ch. 5 Rhythmen sind inzwischen weit verbreitet und du findest bestimmt auch eine für alle offene Veranstaltung in deiner Nähe, falls du einmal in deine Welt des Tanzes eintauchen möchtest.