Monthly Archives: Mai 2012

Geschichten, die das Leben schreibt: Keine Arme, Keine Beine, Keine Sorgen

Manchmal kann einem das Leben böse zusetzen. Wenn man dann am Boden liegt, ist es nicht immer einfach, sich wieder auf zu raffen und weiter zu gehen. Geschichten von Leuten zu hören, die auch in grösster Not und trotz aller Widerstände und Hindernisse nicht aufgegeben haben beeindrucken mich immer wieder. Oft helfen einem solche Geschichten in ganz schwierigen Zeiten selber wieder auf die Beine zu kommen. In schwierigen Zeiten können sie einem aber auch einfach zeigen, dass vielleicht alles gar nicht so schlimm ist, wie man sich selber einredet.

Das ist die Geschichte von Nick Vujicic. Der Mann ohne Arme und ohne Beine. Für mich ist es überwältigend, welche Kraft dieser Mann aufgebracht hat, trotz seines Handycaps zu so einer wunderbaren und grossen Persönlichkeit zu werden. Ich habe noch heute jedes Mal Tränen in den Augen, wenn ich mir einen seiner Filme ansehe.

 

I don’t need hands to hold her heart. – Nick ist im Februar 2012 den Bund mit der wunderschönen Kanae Miyahara eingegangen.

 

SWR2 Wissen: Meditation für Zweifler

Wenn du mich kennst, weisst du wahrscheinlich, dass ich seit einigen Jahren ein begeisterte Podcast-Konsument bin. Vor allem die informativen und breitgefächerten Themen von SWR2 Wissen begeistern mich immer wieder. Die einzelnen Folgen sind jeweils sehr gut recherchiert und produziert.

Dieses Mal geht es um das Thema Meditation. Was das überhaupt ist, was das überhaupt soll und wieso es auch Wissenschaftler tun.

 

Früh aufstehen. Sich setzen an einem ungestörten Ort. Atmen. Aufmerksam sein. Das ist Meditation. Zen-Pionier Karlfried Graf Dürckheim, Achtsamkeits-Trainer Jon Kabat-Zinn, Meditationsforscher Ulrich Ott und der Zen-Meister Alexander Poraj zeigen: In der Meditation geht es nicht um Glauben und nicht einmal um Wissen. Sie weist einen Weg, auf sich und sein Leben aufmerksam zu werden – und dabei herauszufinden, was das ist und wie es am besten geht: ein gutes Leben.

 

Geschichten, die das Leben schreibt: Gib niemals auf

Manchmal kann einem das Leben böse zusetzen. Wenn man dann am Boden liegt, ist es nicht immer einfach, sich wieder auf zu raffen und weiter zu gehen. Geschichten von Leuten zu hören, die auch in grösster Not und trotz aller Widerstände und Hindernisse nicht aufgegeben haben beeindrucken mich immer wieder. Oft helfen einem solche Geschichten in ganz schwierigen Zeiten selber wieder auf die Beine zu kommen. In schwierigen Zeiten können sie einem aber auch einfach zeigen, dass vielleicht alles gar nicht so schlimm ist, wie man sich selber einredet.

Das ist die Geschichte von Arthur Boorman. Never, Ever Give Up. Danke, für diese wundervolle Nachricht!

Von der Unmöglichkeit einer Tasse Tee

Heute beim Morgentee bin ich im Reisemagazin Globetrotter vom Winter 2012 über einen wunderbaren Reisebericht gestolpert. Die beeindruckende Schilderung eines Gesprächs zwischen der Autorin Katrin Staub und dem Vermieter ihrer Reiseunterkunft in Indien möchte ich euch nicht vorenthalten.

Andächtig sitzt Kamal am Tisch und faltet im Schneckentempo ein Seidentuch zusammen, um es dann sorgfältig in eine Kiste zu legen. Ich setze mich zu ihm, um mein Paket, das ich nach Hause senden will, vorzubereiten. Bevor ich richtig begonnen habe meine ersteigerten Schätze einzupacken, fragt mich Kamal: „Katy, warum sind alle Europäer so müde, wenn sie von der Arbeit kommen? Ein Freund von mir, der in Frankreich war, hat mir erzählt, am Abend seien alle erschöpft.“

„Na ja, also…“ sage ich und überlege, wie ich einem Inder erklären kann, was Arbeiten in Europa bedeutet. „Kamal, du verpackst Pakete für den Export.“

Kamal nickt und lächelt stolz, während er über das soeben in die Schachtel gelegte Tuch streicht, es dann wieder herausnimmt und neu faltet, um es diesmal anders hineinzulegen. „Ja, und?“

„Wie viele Bestellungen hast du heute schon erledigt?“, frage ich.

Kamal schaut prüfend auf die fünf halbleeren Kisten am Boden, die neben Bergen von Seitentüchern in vielen leuchtenden Farben stehen. „Wie du siehst, bin ich mit den Paketen noch nicht fertig. Ich muss alle Tücher genau aussuchen und die Bestellungen richtig zusammenstellen. Das braucht Zeit.“

„Ja sicher, aber du bist schon den ganzen Morgen und Mittag am Arbeiten. Ich meine, in Europa würdest du diese fünf Pakete in einer Stunde fix und fertig ordentlich zusammengeschnürt und adressiert bereitstellen, um in den nächsten sieben Stunden weitere fünf Pakete pro Stunde fertigzustellen. Weisst du, was ich meine?“

„Ja, aber das ist unmöglich!“ Kamal verwirft die Hände und gestikuliert in der Luft herum. „Du siehst doch selber, dass das unmöglich ist.“

„In Europa wäre es möglich“, behaupte ich. „Du müsstest dich einfach anders organisieren, ein Konzept haben und dann konzentriert arbeiten. Wenn du willst, mache ich es dir vor.“

„Nein, nein“ winkt Kamal ab. „Ich verstehe schon. Aber was machst du, wenn jemand vorbeikommt, um Tee mit dir zu trinken? So wie Monish heute, und dann Amid und Nadan. Ich meine, ich kann ihnen doch nicht einfach sagen: Liebe Freunde, es gibt heute keinen Tee, ich muss fünf Pakete in einer Stunde verpacken!“ Kamal schaut mich mit hochgezogener Augenbraue an.

Ich seufze und antworte achselzuckend „In Europa trinkt man keinen Tee, wenn man arbeitet.“

„Keinen Tee? Niemand kommt vorbei?“

„Nein. Niemand.“

Kopfschüttelnd blickt Kamal ins Leere und sagt nach einer Weile: „Jetzt verstehe ich, weshalb alle Europäer am Abend müde sind.“