Category Archives: Wahre Geschichten

Klick! Und aus.

Keine Frage: Das mobile Telefon hat unser Leben verändert. Wenn nicht bereits um die Jahrtausendwende dann spätestens mit der Einführung von Smartphones. Früher habe ich immer geglaubt, dass nur Männer den Computern verfallen können, doch mit einer scheinbar täglich steigenden Anzahl an Menschen, die täglich jede freie Sekunde damit zu verbringen scheinen auf das Display ihres Telefons zu gucken muss ich diese Annahme wohl über den Haufen werfe. Für mich werden zwei besonders auffällige, negative Seiten von Smartphones und Co. immer offensichtlicher:

Keine Langeweile mehr
Mit dutzenden von Apps und Spielen in der Hosentasche gibt es immer was zu tun. Egal wie sinnlos der Zeitvertreib auch sein mag, oder ob man zum 15 Mal in zwei Minuten prüft ob bei Facebook eine neue Meldung eingegangen ist: Hauptsache man ist beschäftigt. Im schlimmsten Fall verlernen wir uns einfach auch mal mit uns selbst zu beschäftigen. Oder wenigstens mit den Menschen um uns herum. Denn aus unserer Langeweile entstehen oft die kreativsten Momente und Begegnungen.

Kein Hier und Jetzt
Während meinen Urlaub in den USA war ich überrascht, dass sich die Auswahl an Postkarten lächerlich klein geworden ist. Schliesslich kann ich doch jetzt und hier mein eigenes Foto gleich an alle meine Bekannten gleichzeitig senden. Im Zeitalter des Internets können wir auf der ganzen Welt 24 Stunden, 7 Tage die Woche online sein. Klar, diese Möglichkeit möchte ich auch nicht mehr missen. Noch nie war es so wohl so einfach seinen Urlaub zu planen und die Welt zu entdecken. Aber wer dabei den Blick die ganze Zeit über doch nur nach Hause gewannt hat oder sein Reiseziel nur durch den Sucher betrachtet, verpasst vielleicht, für was er eigentlich 10 Stunden im Flieger gesessen ist: Um mal wieder Zeit für sich zu haben und die Welt mit eigenen Augen zu entdecken.

World Trade Center

Und schon wieder ein Film. Habe mir gestern World Trade Center mit Nicolas Cage angesehen. Der Film hat mich wirklich sehr positiv überrascht, weil er das Ereignis aus einer ganz besonderen Perspektive zeigt. Für mich ist es immer wieder faszinierend, wie Menschen in solchen extremen Situationen reagieren. Vielleicht gerade deswegen, weil es unabsehbar ist, wie sich ein Mensch verhalten wird. Bei Gelegenheit unbedingt mal ansehen!

An diesem Tag sah die Welt das Grauen.
Zwei Männer sahen etwas anderes.

Und plötzlich waren überall Haie…

Keine Ahnung warum, aber seit einigen Wochen laufen mir ständig wieder Informationen und Bildern zum Thema Haie über den Weg. Im Besonderen geht es dabei oft um das sogenannte „Shark Finning“. Der Ausdruck bezeichnet eine bestialische Verstümmelung der Raubfische zur Gewinnung des Rohmaterials Haifischflossensuppe. Im Besonderen scheint vor allem China einen fast unstillbaren Hunger nach der als edel geltenden Suppe zu haben. Mit relativ geringem Aufwand können Fischer mit dem Handel von Haifischflossen an gutes Geld kommen. Das Geschäft scheint sogar so Rentabel zu sein, dass sogar schon von einer Haifischflossen-Mafia gesprochen wird.

Der Film Sharkwater erzählt die unglaubliche Geschichte eines jungen Mannes, der sich für den Kampf gegen diese Industrie einsetzt. Als Rob Stewart beim Tauchen im Meeresschutzgebiet um die Galapagos Inseln auf illegale Langleinen stösst wird plötzlich klar, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Während der Film zu Anfang noch davon erzählt, dass der Hai mit Nichten das blutrünstige Monster ist, für das es uns die Medien verkaufen, verfängt sich das Filmteam immer tiefer in ein unglaubliches Netz aus Korruption, illegalen Machenschaften und Geldgier.

Haie haben über Jahrmillionen für ein Gleichgewicht in den Weltmeeren gesorgt. Sollte der Mensch die Spitze dieser Nahrungskette auslöschen, sind die Folgen nicht absehbar. Der Film geht sogar davon aus, dass durch das Aussterben der Haie das komplette Ökosystem der Erde aus den Fugen geraten könnte. Ohne die Regulierung der Haie könnten sich Fischbestände (mal davon abgesehen, dass wir uns hier nicht auch weiterhin mit vollen Händen bedienen) so drastische vermehren, dass wiederum die Masse an Plankton, welches für einen Grossteil des Sauerstoffs auf der Erde verantwortlich ist, radikal reduzieren könnte…

Wenn du dich für das Leben im Meer einsetzen möchtest, schau dir den Film Sharkwater an und/oder unterstütze eine Naturschutzorganisation. Auf www.sharksavers.org kannst du dich explizit für den Schutz der Haie einsetzen!

Dschungelkind

Vor einigen Tagen bin ich per Zufall auf das Hörspiel vom Buch Dschungelkind vom gleichnamigen Roman von Sabine Kuegler gestossen – Was für eine Geschichte! Schon lange hat mich keine Erzählung mehr so in ihren Bann gezogen. Nicht zuletzt, weil Sabines Erzählungen wahrhaftig passiert sind.

Das Buch erzählt die Geschichte der jungen Sabine Kuegler, die in jungen Jahren mit Ihren Eltern in den Dschungel von West Papua zieht, wo ihr Vater den Kontakt zu einem bis dahin noch unbekannten Menschenvolk aufbauen will. Vier Stämme, die weit ab jeglicher Zivilisation ein Leben in Einklang mit der Natur leben. Doch der Schein trügt. Denn die Menschen sind im Laufe ihrer Entwicklung Sklaven ihres eigenen Glaubens über das Leben und den Tod geworden. Nach ihrem Glauben stirbt ein Mensch nur durch die Hand eines anderen oder durch einen Fluch. Die Vorstellung eines natürlichen Todes gibt es für sie nicht. Blutfeden, Hass und Krieg beherrscht so das alltägliche Leben dieser Menschen. Das Buch zeigt auf eine grausame aber ehrliche Art, dass das Paradies nichts mit den äusseren, sondern den inneren Zuständen der Menschen zu tun hat. Es hat mir wieder gezeigt, dass es viel wichtiger ist, woran man glaubt, denn wo man sich im Leben befindet. Mit dem Eintreffen der Weissen bietet sich den Menschen im Urwald plötzlich eine Chance aus diesem Teufelskreis, der ihre Population auf wenige hundert Menschen reduziert hat endlich zu entrinnen. Doch die Erfahrung aus Sabines Kindheit werden sie im Alter ebenfalls noch auf die Probe stellen…

2011 erschien unter dem gleichen Titel wie das Buch auch ein Kinofilm.