Wann hast du das letzte Mal deine Stimmbänder so richtig beansprucht? – In der heutigen Zeit sind wir es uns leider nicht mehr so gewohnt uns auch mal laut aus zu drücken. Wir sind fast immer von Menschen umgeben, wohnen in hellhörigen Wohnungen oder möchten vielleicht einfach nicht auffallen. Dabei kann es so wundervoll sein auch einmal richtig laut zu werden. Beim Fluchen wird man das wohl am ehesten noch automatisch. Aber auch vor Freude, Glück oder Traurigkeit kann man seinen Gefühlen lauthals Raum schaffen.
Für mich selber weiss ich inzwischen, wie befreiend richtig fettes, lautes Schreien und Fluchen sein kann. Aber auch ich trau mich nicht immer es heraus zu lassen. Darum tut es mir oft selber weh, wenn ich Leuten dabei zusehe, wie etwas aus Ihnen heraus will, sie aber nicht wissen wie. Das letzte Erlebnis hatte ich in einem Matrix-2-Point Workshop, wo eine Teilnehmerin am liebsten Arschloch geschrien hätte. Aber sie traute sich einfach nicht. Bis sich die ganze Energie in mir als Fänger so weit aufgeladen hatte dass ich das erlösende „ARSCHLOOOOCH“ in den Raum brüllte. Und das lustige an der Geschichte? – Am nächsten Tag gingen wir auf ihren Wunsch zu einer abgelegenen Klippe und schrien uns gegen den frischen Abendwind die Wut aus dem Leib. Man tat das gut. Meine Stimme war anschliessend einige merkliche Oktaven tiefer ;)
Darum möchte ich dir raten: Wenn etwas raus will, dann lass es raus. Um nicht die ganze Hütte zum Einsturz zu bringen drücke ich zu Hause meinen Kopf einfach in ein Kopfkissen und schreie bis ich keine Luft mehr habe. Oder ich nutzte (solange ich noch nicht zu faul war morgens früh auf zu stehen ;) die frühen Morgenstunden beim Joggen um im nahegelegenen Wald meinem Frust Luft zu machen. Und seit ich angefangen habe meine wuchtigeren Gefühle so auszudrücken, fühle ich mich auch freier und es fällt mir inzwischen auch leichter meine Gefühle schneller und intensiver auszudrücken.
Eines meiner eindrücklichsten Erlebnisse hatte ich vor einigen Jahren bei einem Faithless Konzert (gibts leider nicht mehr… :( …) wo mir ein Schrei wie flüssiges Feuer den Hals hinunter gelaufen ist. Das hat sich nie wiederholt, war aber so eindrücklich, dass ich mich heute noch gut daran erinnern kann. Vielleicht war es ja der erste Urschrei von mir überhaupt :)
Na dann, gutes gelingen und IMMER SCHÖN LAUT BLEIBEN!!!!